Gemeinsame Großübung der THW-Jugenden Neustadt a.d.W. und Kaiserslautern
Am 31. Oktober 2017 trafen sich Junghelfer aus Kaiserslautern und Neustadt an der Weinstraße zu einer ganztätigen Großübung auf dem Übungsgelände des Landesverbandes HERPSL.
20 Jugendliche aus den verschiedenen Ortsverbänden hatten sich bereits am Vorabend zu einem gemeinsamen Abendessen getroffen. Bei der anschließenden Nachtwanderung auf die Burgruine Neuscharfeneck wurden erste Kontakte geknüpft. Nach einer kurzen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir zur Einsatzstelle. Das Übungsgelände in Neustadt verfügt neben großen Freiflächen mit Trümmerteilen über einen mehrstöckigen Trümmerturm mit Kriechgängen, Balkonen, Schächten und Durchbrüchen. Es bietet ideale Möglichkeiten Erlerntes in realen Situationen anzuwenden und Neues kennen zu lernen.
Im Vorfeld hatten Helfer und Junghelfer+ des Ortsverbandes Neustadt a.d.W. das Gelände aufwendig präpariert und ein Rahmenszenario erdacht. Durch eine Gasexplosion wären am Übungsgebäude erhebliche Schäden entstanden. Es musste vermutet werden, dass sich zum Zeitpunkt des Unfalls noch Personen im Mehrfamilienhaus aufgehalten hätten. Auch ein Auto wäre durch die Druckwelle umgestürzt und der Dummy-Fahrer benötige Hilfe. Die Junghelfer teilten sich in zwei gemischte Gruppen, um die gestellten Aufgaben effektiv angehen zu können. Zuerst wurde die Lage erkundet, Gefahren- und Einsatzstellen sowie Angriffspunkte bestimmt. Danach konnten Helfer die teilweise eingestürzten Kriechgänge freiräumen. Brechstangen, Hammer und Meisel, Säbelsäge und Konstruktionsholz kamen zum Einsatz, bis die Durchgänge gesichert und die verschütteten Dummys befreit werden konnten. Parallel hierzu wurde von einem anderem Trupp eine schiefe Ebene zum Abtransport der Verletzten aus 3 m Höhe errichtet. Nach der erfolgten Erstversorgung wurden die Verletzten mit dem Schleifkorb zur Erde gebracht. Im Umfeld des Gebäudes wurden zwei weitere Personen gefunden, die medizinische Hilfe benötigten. Hier wurde ein Beinbruch geschient und die Verletzten auf der Trage eingebunden. Hinter dem Mehrfamilienhaus fanden die Junghelfer ein Auto vor, das auf dem Dach lag. Die Türen waren verklemmt und der Fahrer befand sich noch im Innenraum. Mit Schere und Spreizer wurden das Auto geöffnet und ein Zugang zum Dummy geschaffen. Danach konnte der Verletzte aus dem Sicherheitsgurt und dem Autowrack befreit werden.
Nach einer Gesamtübungszeit von sechs Stunden konnte das Einsatzende verkündet werden. Alle Junghelfer haben die gestellten Aufgaben gemeinsam bewältigt. Gruppenübergreifend bestand die Möglichkeit, das bereits vorhandene Wissen in unbekannten Situationen anzuwenden und von anderen Neues zu lernen. Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen aus Kaiserslautern hat reibungslos funktioniert. Ein Indiz dafür, dass die Ausbildung standardisiert und auch gruppenübergreifend stattfindet.
Wir, die Junghelfer und Betreuer aus Neustadt hatten viel Spaß und freuen uns schon, auch Junghelfer aus anderen Ortsverbänden bei uns begrüßen zu dürfen.